Begriffe aus dem Strafrecht erklärt

Beweisverwertungsverbot

Inhaltsverzeichnis

Das Beweisverwertungsverbot ist ein rechtliches Prinzip im Strafprozess, das sicherstellen soll, dass unrechtmäßig erlangte Beweismittel nicht vor Gericht verwendet werden dürfen. Dieser Artikel erläutert ausführlich die Bedeutung des Beweisverwertungsverbots, die relevanten rechtlichen Grundlagen, mögliche Ausnahmen und die Konsequenzen für den Prozess.

Bedeutung des Beweisverwertungsverbots

Das Beweisverwertungsverbot ist ein Grundsatz des fairen Verfahrens, der sicherstellen soll, dass Beweismittel, die auf rechtswidrige Weise erlangt wurden, nicht zur Grundlage von Anklagen oder Urteilen werden. Dies schützt grundlegende Menschenrechte und verhindert, dass der Staat unrechtmäßig erlangte Informationen gegen den Angeklagten verwendet.

Rechtliche Grundlagen

  1. Artikel 6 EMRK: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte betont in Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) das Recht auf ein faires Verfahren. Das Beweisverwertungsverbot ist eine Ausprägung dieses Rechts.
  2. § 136a StPO (Strafprozessordnung): Die Strafprozessordnung in Deutschland regelt das Beweisverwertungsverbot in § 136a. Dieser Paragraph legt fest, unter welchen Umständen rechtswidrig erlangte Beweismittel nicht verwendet werden dürfen.

Ausnahmen vom Beweisverwertungsverbot

Trotz des Beweisverwertungsverbots gibt es Situationen, in denen rechtswidrig erlangte Beweismittel doch vor Gericht verwendet werden dürfen. Einige Ausnahmen sind:

  1. Wesentlichkeitstheorie: Wenn der Verstoß gegen die Rechtsordnung als geringfügig betrachtet wird und keinen Einfluss auf das Verfahren hatte, kann das Gericht die Beweismittel dennoch verwenden.
  2. Entlastungsbeweise: Beweismittel, die die Unschuld des Angeklagten belegen, können unter Umständen trotz eines Verstoßes gegen die Rechtsordnung verwertet werden.

Konsequenzen des Beweisverwertungsverbots

  1. Ausschluss vor Gericht: Das offensichtlichste Ergebnis des Beweisverwertungsverbots ist der Ausschluss der entsprechenden Beweismittel vor Gericht.
  2. Möglicher Verfahrensfehler: Ein Verstoß gegen das Beweisverwertungsverbot kann zu einem Verfahrensfehler führen, der im schlimmsten Fall zur Aufhebung des Urteils führen kann.

Fazit: Die Bedeutung des Beweisverwertungsverbots im Strafprozess

Das Beweisverwertungsverbot ist ein zentraler Bestandteil des fairen Strafverfahrens und dient dem Schutz der individuellen Rechte und Freiheiten. Die rechtlichen Grundlagen, Ausnahmen und Konsequenzen verdeutlichen, wie wichtig die Einhaltung dieser Regelungen für die Integrität des Strafprozesses ist. Rechtsstaatliche Prinzipien erfordern, dass Beweise, die unrechtmäßig erlangt wurden, keinen Einfluss auf die Gerichtsentscheidung haben dürfen.

Ihr Ansprechpartner

Marc Wederhake
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

Telefon: 089 / 5880 83670
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