Begriffe aus dem Strafrecht erklärt

Patientenverfügung

Inhaltsverzeichnis

Die Patientenverfügung ist ein juristisches Instrument, das es Individuen ermöglicht, im Voraus bestimmte medizinische Entscheidungen für den Fall zu treffen, dass sie selbst nicht mehr in der Lage sind, diese zu äußern. Im folgenden Artikel werden die rechtliche Bedeutung, medizinische Ethik und die Rolle im Gesundheitsrecht im Zusammenhang mit Patientenverfügungen detailliert erläutert.

Definition und rechtliche Grundlagen

Die Patientenverfügung ist eine Vorausverfügung, die die selbstbestimmte Entscheidung über medizinische Maßnahmen in der Zukunft ermöglicht. Die rechtlichen Grundlagen finden sich vornehmlich im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), insbesondere in den §§ 1901a ff. BGB.

Merkmale der Patientenverfügung:

  1. Selbstbestimmung: Die Verfügung ermöglicht es dem Patienten, über medizinische Behandlungen, wie lebenserhaltende Maßnahmen oder Organspenden, selbst zu entscheiden.
  2. Schriftform: Die Verfügung muss schriftlich festgehalten und eigenhändig unterschrieben oder notariell beglaubigt sein.
  3. Konkrete Anweisungen: Präzise Festlegung der gewünschten medizinischen Maßnahmen oder Ablehnung bestimmter Eingriffe.

Rechtliche Bedeutung

1. Verbindliche Vorausverfügung:

  • Die Patientenverfügung ist rechtlich verbindlich, wenn sie den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

2. Berücksichtigung im Behandlungsprozess:

  • Ärzte müssen die Patientenverfügung bei der Behandlung beachten und dürfen nicht entgegen den darin festgehaltenen Wünschen handeln.

3. Rechtliche Kontrolle:

  • Angehörige oder Betreuer müssen die Patientenverfügung respektieren; andernfalls können rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Medizinische Ethik und Selbstbestimmung

1. Autonomie des Patienten:

  • Die Patientenverfügung respektiert die Autonomie des Patienten, seine eigenen medizinischen Entscheidungen zu treffen.

2. Wahrung der Menschenwürde:

  • Die Verfügung trägt dazu bei, die Menschenwürde zu wahren, indem sie ermöglicht, in Würde zu sterben.

Gesundheitsrechtliche Aspekte

1. Integrativer Bestandteil des Gesundheitsrechts:

  • Die Patientenverfügung ist ein integraler Bestandteil des Gesundheitsrechts und unterstreicht das Recht des Einzelnen auf Selbstbestimmung in medizinischen Fragen.

2. Regelungen im Gesundheitswesen:

  • Sie wird im Rahmen des Gesundheitsrechts als bindende Regelung für medizinisches Personal und Angehörige berücksichtigt.

Fazit

Die Patientenverfügung spielt eine entscheidende Rolle in der medizinischen Ethik und im Gesundheitsrecht, indem sie die Selbstbestimmung und die Menschenwürde respektiert. Es ist von großer Bedeutung, dass Individuen sich über ihre Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit Patientenverfügungen informieren, um ihre medizinische Versorgung im Einklang mit ihren eigenen Wünschen und ethischen Vorstellungen zu gestalten.

Ihr Ansprechpartner

Marc Wederhake
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

Telefon: 089 / 5880 83670
E-Mail: sekretariat@kanzlei-wederhake.de

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