Begriffe aus dem Strafrecht erklärt

Bewährungsstrafe

Inhaltsverzeichnis

Die Bewährungsstrafe im Strafrecht stellt eine besondere Form der Sanktionierung dar und bietet Straftätern die Möglichkeit, einer Freiheitsstrafe zu entgehen, unter der Bedingung, dass sie sich während einer festgelegten Bewährungszeit gesetzestreu verhalten. In diesem Artikel werden wir die Bewährungsstrafe detailliert analysieren, ihre rechtliche Bedeutung und Anwendung im Strafrecht beleuchten und dabei auf einschlägige Paragrafen verweisen.

Definition und Bedeutung

Die Bewährungsstrafe als Sanktion

Die Bewährungsstrafe ist eine Form der Sanktionierung, bei der dem Straftäter eine Freiheitsstrafe auferlegt wird, die jedoch nicht vollstreckt wird, sofern er sich in der Bewährungszeit ordnungsgemäß verhält. Es handelt sich somit um eine Chance für den Verurteilten, seine kriminelle Vergangenheit zu überwinden und sich zu rehabilitieren.

Ziel der Bewährungsstrafe

Das primäre Ziel der Bewährungsstrafe ist es, dem Straftäter eine Möglichkeit zur Resozialisierung zu bieten, ohne ihn unmittelbar inhaftieren zu müssen. Sie setzt auf die Überzeugung, dass der Verurteilte durch eine zweite Chance dazu motiviert wird, sein Verhalten zu ändern und sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

Voraussetzungen und Anwendung

Voraussetzungen für eine Bewährungsstrafe

Die Verhängung einer Bewährungsstrafe ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Der Richter prüft dabei Faktoren wie die Schwere der Straftat, das Vorstrafenregister des Täters, sein Verhalten während des Verfahrens und mögliche Milderungsgründe.

Entscheidung des Gerichts

Das Gericht entscheidet im Einzelfall, ob eine Bewährungsstrafe angemessen ist. Diese Entscheidung basiert auf einer umfassenden Abwägung aller relevanten Umstände. Bei schwerwiegenden Straftaten oder Wiederholungsfällen ist eine Bewährungsstrafe weniger wahrscheinlich.

Bedingungen und Überwachung

Bewährungszeit

Die Bewährungszeit ist der Zeitraum, in dem der Verurteilte unter bestimmten Bedingungen stehen muss, um eine Vollstreckung der Freiheitsstrafe zu verhindern. Diese Spanne kann je nach Gerichtsentscheidung variieren und beträgt in der Regel mehrere Jahre.

Auflagen und Verpflichtungen

Während der Bewährungszeit muss der Verurteilte bestimmten Auflagen nachkommen, wie regelmäßigen Meldepflichten bei der Bewährungshilfe, dem Absolvieren von Schulungen oder dem Entzug von Suchtmitteln.

Rechtliche Grundlage

Paragrafen im Strafrecht

Die rechtliche Grundlage für die Bewährungsstrafe findet sich in verschiedenen Paragrafen des Strafgesetzbuches (StGB), insbesondere in den Paragrafen 56 bis 58 StGB. Diese regeln die Aussetzung der Strafe zur Bewährung und die Bedingungen, unter denen dies geschieht.

Fazit

Die Bewährungsstrafe im Strafrecht ist eine spezifische Form der Sanktionierung, die darauf abzielt, Straftäter zu resozialisieren, ohne sie unmittelbar inhaftieren zu müssen. Die Entscheidung über eine Bewährungsstrafe erfolgt nach einer umfassenden Prüfung aller relevanten Faktoren durch das Gericht. Die Bewährungszeit und die auferlegten Auflagen dienen der Überwachung und Unterstützung des Verurteilten auf seinem Weg zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Es handelt sich somit um eine Maßnahme, die auf individuelle Rehabilitation und Prävention abzielt, unter Berücksichtigung der Bedingungen des Strafrechts.

Ihr Ansprechpartner

Marc Wederhake
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

Telefon: 089 / 5880 83670
E-Mail: sekretariat@kanzlei-wederhake.de

Fachanwalt für Strafrecht - Marc Wederhake

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