Begriffe aus dem Strafrecht erklärt

THC

Inhaltsverzeichnis

Tetrahydrocannabinol (THC) ist der psychoaktive Hauptwirkstoff von Cannabis und sorgt für die berauschende Wirkung der Pflanze. Seit der Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland stellt sich für Konsumenten eine zentrale Frage: Welche Auswirkungen hat der Konsum von THC auf die Fahrtüchtigkeit und welche strafrechtlichen Konsequenzen drohen? Besonders die Debatte um THC-Grenzwerte im Straßenverkehr sorgt für Unsicherheit. Strafverteidiger Marc Wederhake erläutert in diesem Artikel die wichtigsten rechtlichen Aspekte rund um THC, die gängigen Nachweisverfahren sowie die Verteidigungsmöglichkeiten bei einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz oder die Straßenverkehrsordnung.

Was ist THC und wie wirkt es?

THC (Tetrahydrocannabinol) ist der Hauptbestandteil von Cannabis, der für die psychoaktiven Effekte verantwortlich ist. Es beeinflusst das zentrale Nervensystem und kann:

  • Die Wahrnehmung verändern
  • Das Reaktionsvermögen einschränken
  • Die Konzentrationsfähigkeit reduzieren
  • Müdigkeit oder Euphorie hervorrufen

Diese Effekte sind insbesondere im Straßenverkehr problematisch, da sie die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigen können. Aufgrund der langen THC-Abbauzeit kann der Wirkstoff auch Tage nach dem Konsum im Körper nachgewiesen werden.

THC-Nachweisverfahren: Wie lange bleibt THC im Körper?

Die Nachweisbarkeit von THC hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Konsumhäufigkeit, Stoffwechsel und Körpergewicht. Nachgewiesen wird THC durch verschiedene Testmethoden:

1. THC im Blut

Der Bluttest ist die verlässlichste Methode, um THC nachzuweisen. Dabei wird zwischen:

  • Aktivem THC (THC-Wert im Blutserum, relevant für die Fahrtüchtigkeit)
  • THC-Abbauprodukten (THC-COOH, das über längere Zeit gespeichert wird) unterschieden.

2. THC-Urintest

Ein Urintest misst nicht das aktive THC, sondern die Abbauprodukte. Daher kann er auch Wochen nach dem letzten Konsum noch positiv ausfallen.

3. THC-Speicheltest

Speicheltests sind vor allem für Verkehrskontrollen relevant, da sie kurzfristig zurückliegenden Konsum erkennen können. Die Zuverlässigkeit dieser Tests ist jedoch umstritten.

THC und Straßenverkehr: THC-Grenzwerte in Deutschland

In Deutschland gilt für THC im Straßenverkehr ein Grenzwert von 1,0 ng/ml Blutserum. Dieser Wert ist im Vergleich zu anderen Ländern sehr niedrig und kann dazu führen, dass bereits lange nach dem Konsum eine Ordnungswidrigkeit oder sogar eine Straftat vorliegt.

1. THC und Führerschein: Konsequenzen eines positiven Tests

Wer unter Einfluss von THC ein Fahrzeug führt, muss mit empfindlichen Sanktionen rechnen:

  • Erstverstoß: 500 € Bußgeld, 1 Monat Fahrverbot, 2 Punkte in Flensburg
  • Wiederholter Verstoß: 1.000 € Bußgeld, 3 Monate Fahrverbot
  • Führerscheinentzug: Bei wiederholten Verstößen oder besonders hoher THC-Konzentration droht die Entziehung der Fahrerlaubnis

In vielen Fällen wird eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet, um die Fahreignung des Betroffenen zu prüfen.

Ist THC-Konsum legal? Rechtliche Grauzonen und Verbote

Seit April 2024 ist Cannabis in Deutschland unter bestimmten Bedingungen legal (siehe dazu: Cannabis-Legalisierung in Deutschland). Dennoch gibt es weiterhin zahlreiche Einschränkungen:

  • Besitz von bis zu 25g Cannabis für den Eigenkonsum ist erlaubt
  • Eigenanbau von bis zu drei Pflanzen ist zulässig
  • Fahren unter THC-Einfluss bleibt verboten

Das bedeutet: Der Konsum ist legal, das Fahren unter Einfluss jedoch nicht!

Ein häufiger Streitpunkt ist die Frage, ob eine Person noch unter dem Einfluss von THC steht, wenn der Konsum mehrere Stunden oder Tage zurückliegt. Aufgrund der aktuellen Rechtslage reicht oft schon ein geringer THC-Wert im Blut, um rechtliche Konsequenzen nach sich zu ziehen.

Strafverteidigung bei THC-Verstößen

Wer wegen THC-Konsums im Straßenverkehr belangt wird, sollte sich umgehend rechtlichen Beistand suchen. Strafverteidiger Marc Wederhake setzt auf verschiedene Verteidigungsstrategien:

  • Anfechtung der Nachweismethode: Nicht alle THC-Tests sind zuverlässig. Fehlerhafte Messergebnisse können angefochten werden.
  • Kein Nachweis einer Fahruntüchtigkeit: Ein erhöhter THC-Wert allein bedeutet nicht zwangsläufig eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit.
  • Unverhältnismäßigkeit der Strafe: Die aktuellen Grenzwerte sind umstritten und könnten in Zukunft angepasst werden.
  • Rechtliche Grauzonen nutzen: Die Gesetzeslage zu THC ist im Wandel, sodass sich neue Argumentationsansätze ergeben können.

Schlusswort: THC und das Strafrecht – Ein hochaktuelles Thema

THC bleibt eine juristisch komplexe Substanz, insbesondere im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr. Während der Besitz in bestimmten Mengen legalisiert wurde, gelten für das Fahren unter Einfluss von THC weiterhin strenge Regelungen. Besonders der niedrige THC-Grenzwert sorgt dafür, dass auch Gelegenheitskonsumenten mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen.

Wer sich mit einem THC-Verstoß konfrontiert sieht, sollte umgehend professionelle strafrechtliche Beratung einholen. Marc Wederhake, Fachanwalt für Strafrecht in München, steht Betroffenen mit einer fundierten Verteidigungsstrategie zur Seite und hilft dabei, unverhältnismäßige Strafen zu vermeiden oder eine Einstellung des Verfahrens zu erreichen.

Ihr Ansprechpartner

Marc Wederhake
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht

Telefon: 089 / 5880 83670
E-Mail: sekretariat@kanzlei-wederhake.de

Fachanwalt für Strafrecht - Marc Wederhake

Warum Kanzlei Wederhake?

Lassen Sie uns Ihnen helfen!

Wenn Sie Hilfe benötigen, können Sie uns gerne kontaktieren. Wir werden uns innerhalb kurzester Zeit bei Ihnen melden. Im Notfall, rufen Sie uns bitte unter folgender Nummer an:
Notrufnummer 0151/10361921